Grinde segeln

Freitag, Juni 16, 2006

Situationsanalyse Rigg

Nach ausführlicher Recherche und abschliessender Begutachtung des aktuellen Großsegels (ca. 16 Jahre) komme ich zu dem Entschluss: Ein neues Großsegel soll es sein.
Am Mittwoch hatte ich mich mit Herrn Nickel, dem Eigner der Segelwerkstatt Stade verabredet und wir trafen uns um 9.00Uhr am Boot. Folgendes habe ich über die Grinde erfahren:
Storm-Stina ist weitestgehend in einem Original-Zustand. Alle Fallen sind klassisch am Mast zu bedienen (finde ich gut).
Rigg: Gemeinsam haben wir das Rigg begutachtet. Die Grinde verträgt sehr sehr viel Achterlieksspannung (demnach Druck auf dem Vorstag). Der Mast biegt sich dabei normal nach achtern durch. Diese hohe Spannung ist
für optimale Höhe am Wind unbedingt notwendig .
Stehendes Gut: Herr Nickel machte auch den Vorschlag, dass bei Auswechslung der Oberwanten ein Dyform Draht genutzt wird. Dieser hat den Vorteil geringerer Dehnung. Bei Vor-, Achterstag und Unterwanten ist jedoch der Standard 1x19 Draht die richtige Wahl. Prima ist, dass wir die teuren SeldenSpanner weiter verwenden können.
Babystag: Für den das korrodierte Handrad des Alu-Spanners am Babystag kam der interessante Vorschlag, die Grinde bei Flachwasser ohne Babystag zu fahren. Die Vorsegel danken es durch weniger Verschleiss. Auf der engen Weser ist das Schiff leichter ohne Getüdel durch die Wende zu bringen. Das Babystag kann auch mit einer kleinen Talje anstelle des relativ großen Handrades gefahren werden. Bei Nichtbenutzung wird das Babystag parallel zum Unterwant angeschlagen. Bei Welle wird das Babystag dann hart durchgesetzt, damit es ein Pumpen des Mastes in längsschiffrichtung verhindert.
Umlenkrollen im Mast: Wenn man beide Ende eines Falls in die Hand nimmt, spürt man bei abwechselndem Dichtholen und Fieren eine deutliche Unrundheit in der Großfallrolle. Das Austauschen der Rolle wäre was für die Winterarbeit gewesen, aber jetzt die 12m überm Deck rumturnen, ne ne.
Fall fürs Groß: Auf Empfehlung werde ich
jetzt 8mm Liros Racer2001 mit einem Wichard Schotschäkel fahren, eine wirkliche teure und feine Kombination. Da das neue Großsegel aus Sandwich besteht, ist dehnungsarmes Tauwerk Pflicht.